Serenade aus der Küche

Nur was nicht anfängt meine Liebe
kann niemals zu Ende sein
auch hier im Land der beiden Sonnen
die in deinen grünen Kacheln widerscheinen
wo jeden Tag ein Regenbogen
überm Horizont endlose Felder umspannt
erinn’re dich mein Herz dahinter in den Sümpfen
hieltst du mir schon einmal die Hand

Was man bezahlt für einen minderen Akkord
auf der Gitarre und diesen müden Saatkrähengesang
davon schweigen deine Blumen mit den Namen
süß und lieblich wie die Bilder an der Kinderzimmerwand
wie die Grasmücke vorm Fenster mit ihrer Serenade
den gefärbten Sommerabendhimmel grüßt
und nicht versteht daß du die Diebe und Betrüger
auch hinter eisernen Gittern beschützt

und sie begreifen’s auch nicht
wenn der erste Damm bricht

Ich aber werde von nun an bei dir bleiben
so sicher wie der nächste Regen wieder fällt
unter Platanen oder Trauerweiden
für immer wie das Erdbeerfeld

Lastwagen rollen auf der Straße
bringen Gold und Silberlinge
nur ein paar Zeilen noch mein Herz
dann werden sie und auch mein Schlußakkord verklingen
so stell dein Glas hier neben meins
hör nur den Wind der draußen über unsere Felder wegbläst
wenn du die Bücher die du tags gleichzeitig liest
für die Nacht ineinander verschlägst

Morgen lerne ich die Namen aller Blumen
werde den Kindern einen großen roten Drachen bauen
und hoffen daß sie über unsere Märchen lachen
niemals aber diese dreckigen Lügen glauben
werde die Mahlzeiten bereiten und nur mit dir
die Stunden dazwischen verbringen
und wenn du nachts nicht schlafen kannst vor Müdigkeit
wieder laut in der Küche mit dir singen

auch wenn der letzte Damm bricht
daran ändert sich nichts

Denn ich werde von nun an bei dir bleiben ...
so sicher wie der nächste Regen wieder fällt
unter Platanen oder Trauerweiden
für immer wie das Erdbeerfeld